Die Südwestpassage Kultour am 11. Juni 2015:
Petra Tamara Fritsche wohnt seit Anfang der Siebziger Jahre in Berlin und hat sich von Neukölln nach Friedenau gearbeitet. Auch auf dem zweiten Bildungsweg hat sie es von der Kaufmannsgehilfin bis zur Direktorin des Internationalen Studienzentrums geschafft. Nach Beendigung der „normalen“ Berufstätigkeit hat sie sich für Stolpersteine in Friedenau engagiert und promoviert mit dem Buch „Stolpersteine – Das Gedächtnis einer Straße“. Petra T. Fritsche engagiert sich weiterhin für die Gedenkarbeit, hält Vorträge in Schulen, wissenschaftlichen und politischen Bildungsstätten und macht Stadtführungen in Friedenau und im Grunewald.
Was ist ihr Lieblingswort?
Milch. Das Wort spiegelt lautmalerisch mit dem M das Weiche und mit den übrigen Buchstaben die Helle und Frische des Getränks wider.
Welche Sprache würden Sie gerne können?
Russisch. Russisch klingt für mich weich und warm. Ein mehrmonatiger Kurs vor ein paar Jahren hat aber leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Schade.
Aus welchem Stoff würden Sie gerne mal ein Buch machen?
Ich würde gern über Edith Samuel schreiben: Die jüdische Bildhauerin hat für die Eltern, die ihre Kinder auf Kindertransporte geben mussten, Porträtpuppen angefertigt. Mit diesen Puppen blieben die Eltern allein zurück und wurden meistens deportiert und ermordet – ebenso wie die Eltern von Edith Samuel. Sie selbst ist als letzte ihrer drei Geschwister nach Israel geflohen.
Mehr zu den Kulturköpfen in Friedenau hier: http://www.suedwestpassage.com/index.php?seite=168