Das – tatsächlich umfassende – Stolperstein-Buch
Dieses Buch erörtert, ob der Stolperstein die Avantgarde einer neuen Gedenkkultur darstellt und beschreibt die Wirkung einer so intensiven Beschäftigung mit den Schicksalen jener, deren Namen auf Stolpersteinen stehen. Welche Wirkung hat diese Forschung auf die Initiatoren der Stolpersteine und die Nachkommen und Angehörigen der Opfer? Und können Stolpersteine eine neue Wahrnehmung der NS-Verbrechen in der Öffentlichkeit hervorrufen?
Kann die Ansicht der Straße selbst einen Eindruck davon vermitteln, was (unsere) Geschichte ist, und welche Informationen liefern die Stolpersteine? Wie werden sie gelesen, wie decodiert?
Kann die Beschreibung des Lebens der Deportierten, der Emigrierten, der auf der Flucht Gestorbenen sowie der ehemaligen jüdischen Einrichtungen dieser Straße einen neuen oder an-deren Zugang zu unserer Vergangenheit erschließen? Vermag ein Blick auf die jetzt existierenden Häuser und die davorliegenden Stolpersteine Auskunft zu geben über den Umgang mit Verlust, Trauer und Diktatur?
Die umfangreiche Archivarbeit der Autorin führt zu einem Panorama des jüdischen Lebens in einer kleinen Straße in Berlin Friedenau in der NS-Zeit. Diese Lebens- und Leidenswege der Menschen, für die in der Stierstraße Stolpersteine liegen, sind exemplarisch und hier einfühlsam beschrieben. Die KiezautorinPetra Tamara Fritsche wird von einigen Menschen, deren Lebenswege sie erforscht hat, berichten und aus deren Briefen und Erinnerungen lesen.
Nicolaische Buchhandlung in Berlin-Friedenau
Donnerstag 28.04.2016, 19:30 Uhr
Lesung, Gespräch & Signierstunde, Eintritt frei