September 2015: Ein Beitrag über die Stolperstein-Arbeit im LokalJounal:
Von Juliane Last:
„Ihr Name ist in Friedenau untrennbar mit einer Sache verbunden: den Stolpersteinen. Seit gut acht Jahren engagiert sie sich innerhalb der „Initiativgruppe Stolpersteine Stierstraße“ für die seit dem Jahr 2000 von Gunter Demnig verlegten Kunstwerke, eine besondere Form des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes. Ganz genau kann sie es nicht mal sagen, aber inzwischen hat sie an der Verlegung von bestimmt 60 Steinen in Berlin mitgewirkt. Aktuell dauert es im Schnitt ungefähr drei Jahre von der ersten Recherche bis zur endgültigen Verlegung eines Steins. 4000 Stück lässt der Künstler Demnig, der jede Steinanfrage prüft, pro Jahr herstellen. Ein Stein kostet 120 Euro, 50.000 Steine in 17 Ländern wurden in den letzten 15 Jahren verlegt.
Meist beginnt es nur mit einem Namen, den Petra Fritsche entweder selbst gefunden hat oder aber von Menschen bekommt, die einer Person gedenken wollen. Dann steigt sie in die Recherche ein – sie schaut in alte Telefonbücher, Adresslisten aus den 30er und 40er Jahren, jüdische Adressbücher oder Deportationsunterlagen in den Museen und Archiven der einzelnen Stadtteile und versucht so, die Geschichte des Menschen zu rekonstruieren. Was sie dabei liest und erfährt, geht häufig weit über das hinaus, was wir aus den Geschichtsbüchern kennen. Es ist genau festgelegt, was Spaziergänger auf den blanken Steinen lesen werden, die Informationen sind aufgrund der Größe von 10 x 10 Zentimetern zwar knapp, doch aussagekräftig. Bei der Verlegung der Steine erzählt Petra Fritsche dann, was sie über den Menschen herausgefunden hat – und das berührt….
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